ISSN: 2523-2061
ISBN E-Book: 978-3-99137-023-9
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Barbara Pöll, »… der Abbruch hat daher auf das sorgfältigste zu erfolgen …« Die Zwangsarbeitslager in Kirchbichl und ihre Baracken
In den Jahren 1938–1941 errichtete die Tiroler Wasserkraft AG (TIWAG) das „Innkraftwerk Kirchbichl“. Beim Bau des Flusskraftwerkes wurden auch zahlreiche Zwangsarbeiter eingesetzt, die in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Barackenlagern, dem „Polenlager“ 1939–1942 und dem „Lager am Wehr“ 1942–1945, untergebracht waren.
Für die Gegenüberstellung der beiden Lager wurden alle zur Verfügung stehenden Quellen ausgewertet. Es zeigte sich, dass die Holzbaracken des „Polenlagers“ nach dessen Auflassung 1942 sorgfältig abgebaut und im „Lager am Wehr“ wiederverwendet wurden. Während die Unterkunftsbaracken im „Polenlager“ von einem Fundament aus Holzpiloten getragen wurden, entschied man sich bei deren Aufstellung im „Lager am Wehr“ für ein betoniertes Streifenfundament. Bei den Holzbaracken handelte es sich um eine lokale Variante einer standardisierten Unterkunftsbaracke, die vom ortsansässigen Baumeister Thomas Huber errichtet wurden.
INHALT
Alexander Speckle, Vorwort
DAS INNKRAFTWERK KIRCHBICHL
Martin Pfennig, Johann Neuner, Othmar Obrist und Martin Schletterer, Das Kraftwerk Kirchbichl
Johannes Pöll, Vom Steinbeil zum NS-Lager – eine Projektgeschichte
LAGER DER NS-ZEIT IN KIRCHBICHL
Erich Andreas Schreder, »Reichsgau Tirol und Vorarlberg« – der Wasserkraftspeicher des Deutschen Reiches
Horst Schreiber, ›Rassenschande‹? Die Hinrichtung von Stefan Widla und Jan Kosnik im »Polenlager« Kirchbichl
Peter Hinterndorfer, Archäologische Grabungen im Zwangsarbeitslager »am Wehr« in Kirchbichl
Beatrix Nutz, Torsten Riese, Karsten Wink und Benno Zickgraf, Das »Polenlager« in Kirchbichl
ZWANGSARBEIT IN KIRCHBICHL – EIN RESÜMEE
Barbara Pöll, »… der Abbruch hat daher auf das sorgfältigste zu erfolgen …« Die Zwangsarbeitslager in Kirchbichl und ihre Baracken