Mitarbeit bei der geophysikalischen Prospektion (Magnetometer und Bodenradar) durch Posselt & Zickgraf Prospektionen GnbR im „Polenlager Kirchbichl“

Im Oktober 2014 wurde ein Teil des sogenannten Polenlagers in Kirchbichl mittels geophysikalischer Prospektion untersucht, um Klarheit über die mögliche archäologische Hinterlassenschaft zu erzielen. Die Messdaten werden zur Zeit von Posselt & Zickgraf Prospektionen ausgewertet.

Im Spätherbst 1938 wurde mit dem Bau des Innkraftwerkes Kirchbichl nach Plänen des Tiroler Bauunternehmens Innerebner & Mayer, Innsbruck und der Münchner Zweigstelle der Philipp Holzmann AG begonnen. Das Kraftwerk wurde 1941 fertig gestellt. Laut Schriftquellen waren Ende November 1939 ca. 1000 Arbeiter in Kirchbichl beschäftigt. Unter ihnen befanden sich zunächst 200 Polen, 60 Italiener, 60 Bulgaren und 15 Kroaten, die u. a. im sogenannten Polenlager Kirchbichl untergebracht waren, ab Juli 1940 auch französische Kriegsgefangene.

In Kirchbichl haben sich an zumindest zwei Standorten Zwangsarbeiterlager befunden. Von 1939-1942 befand sich auf einer Wiese südöstlich der Eisenbahn das sogenannte „Polenlager Kirchbichl“. Ein zweites Lager wurde 1942 direkt am Wehr des Kraftwerks Kirchbichl errichtet. Beim „Lager am Wehr“ wurde 2013 eine archäologische Ausgrabung durchgeführt. 

Messungen mit dem Bodenradar
„Polenlager“ Kirchbichl, in:  Horst Schreiber,            Nationalsozialismus und Faschismus in Tirol und Südtirol, 2008, S.91 (Privatarchiv Edwin Tangl)

   


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